Sekundäre Pflanzenstoffe und ihre Wirkung: Warum Vielfalt auf dem Teller wichtig ist

Über die Nahrung nehmen wir zum Einem Makronährstoffe auf, welche uns Energie liefern, sowie verschiedene essenzielle Mikronährstoffen, wie Mineralien und Vitamine. Diese sind essenziell, da der Körper sie für diverse Prozesse und Funktionen benötigt, aber nicht selber bilden kann. Daher müssen sie unbedingt über die Nahrung zugeführt werden.

Zum Anderem gibt es die sekundären Pflanzenstoffe und Antioxidantien. Diese sind für den Körper nicht essenziell, er benötigt sie also  nicht zwangsläufig für normale körperliche Funktionen und zum Überleben. Trotzdem weisen diese Stoffe verschiedene Wirkweisen auf den Körper auf, die die Gesundheit potenziell fördern können.

Sekundäre Pflanzenstoffe kommen, wie der Name bereits erahnen lässt, in pflanzlichen Lebensmitteln vor. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Arten dieser Stoffe, denen verschiedene gesundheitsfördernde Wirkweisen nachgesagt werden. Jedoch ist der genaue Wirkmechanismus, und damit die positiven Auswirkungen auf den Körper, nur bei einigen wenigen sekundären Pflanzenstoffen tatsächlich wissenschaftlich belegt. Terpene, Carotinoide, Polyphenole, Phytoöstrogene… die Vielfalt ist groß, und daher auch die verschiedenen Wirkweisen. Zu diesen gehören unter anderem eine antioxidative Wirkung und eine cholesterinsenkende Wirkung. Des Weiteren können sich verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken und potenziell das Risiko für verschiedene Krebserkrankungen und kardiovaskuläre Erkrankungen minimieren.

Je bunter, desto besser

Was bedeutet das für uns Menschen im Alltag?

Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich fünf Portionen Obst und Gemüse. Dadurch kann die Versorgung mit essenziellen Mineralien, Vitaminen und auch sekundären Pflanzenstoffen gesichert werden. Bei Obst und Gemüse gilt: Je bunter, desto besser!

Verschiedene Obst- und Gemüsesorten weisen unterschiedliche der oben genannten Stoffe in unterschiedlichen Mengen auf. Wer bestens versorgt sein möchte, sollte also auf eine bunte Vielfalt auf dem Teller achten. So können auch ausreichend verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe aufgenommen werden.

Das Auge isst mit!

Da die Therapiemöglichkeiten bei der Makuladegeneration begrenzt sind, sind präventive Maßnahmen von großer Bedeutung. Die zuvor beschriebenenpositiven gesundheitlichen Auswirkungen auf den Körper, die verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe mit sich bringen, können sich auch in der Prävention für Makuladegeneration und weitere Netzhauterkrankungen als hilfreich erweisen. Verschiedene Risikofaktoren, wie zu hoher Blutdruck, oxidativer Stress, chronische Entzündungen und Diabetes können durch eine ausgewogene Ernährung, die reich an sekundären Pflanzenstoffen ist, minimiert werden. Daher stellen diese Stoffe, insbesondere die, dessen Wirkmechanismen bereits gut erforscht sind, einen wichtigen Bestandteil in der Ernährung dar.

QUELLEN:

Friedrichsen, H. & Gröber, U. (2020). Makuladegeneration – Das Auge isst mit. Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin, 18(02), 4–10.
https://doi.org/10.1055/a-1199-7014

Biesalski, H., Bischoff, S. C., Pirlich, M. & Weimann, A. (2018). Ernährungsmedizin: nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer.